Skoda Winnetou Glättli AG 1:43
Im Jahre 1968 wurde unter dem Namen Skoda Winnetou ein kleiner Roadster vorgestellt, der aus der Initiative des Schweizer Borgward- und Goliath-Importeurs, der Fa. Glättli AG, entstand.
Das Unternehmen war zwar nicht in der Lage, ein eigenes Auto anzufertigen, doch träumte man offenbar von einem eigenem kleinen, zweisitzigem Sportwagen. Neben Borgward und Goliath Automobilen vertrieb das Unternehmen auch die Marke Skoda. In der Angebotspalette der CSSR-Firma sah man in der Limousine MB 1000 ein passendes Fahrwerk für die Eigenkreation. Optisch entsprach der Wagen mit seinem biederen Äußeren kaum den Vorstellungen eines sportlichen Wagens, doch mit etwas Fantasie ließ sich aus dem Motor und dem Fahrgestell durchaus ein rassiger, kleiner Roadster ableiten.
Diese Einbildungskraft wirkte offenbar auch bei den Eidgenossen im Unternehmen Glättli. Mit einem Achsstand von 2400 Millimetern war der Grundstein für einen agilen Zweisitzer gelegt. Ein weiterer Vorteil, der für den MB 1000 sprach, war der Stahlrahmen, an dem die Karosserie befestigt wurde. Den Technikern bei den Eidgenossen dürfte diese Rahmenkonstruktion sehr gelegen gekommen sein, denn ihre eigens entworfene Karosserie sollte ebenfalls auf dem Stahlskelett befestigt werden. Diese sollte aus dem Werksstoff GFK sein, und für die Herstellung fanden die Schweizer in der Firma Suren in Aachen einen geeigneten Betrieb. Als Vorbild in der Formgebung dürften sich die Herren am US-amerikanischen Wagen des Typs D von Bill Devin's Firma Devin Enterprises orientiert haben.
Mit dem Gefühl, einen gelungenen kleinen Roadster auf die Räder gestellt zu haben, stellte die Fa. Glättli ihren Prototypen 1968 auf dem Pariser Salons und der Genfer Auto-Show aus. Am Informationsschild vor dem Auto stand in großen Buchstaben: "Winnetou - prototype - Skoda". Als Eckdaten wurden genannt: 52 PS, 125 km/h Höchstgeschwindigkeit, Gewicht 590 kg und als Verkaufspreis 7.900 sFr.
Offenbar zeigten nicht so viele Leute Interesse an dem Zweisitzer, wie erwartet worden war, und dies führte dazu, dass bei der Schweizer Firma das Winnetou-Projekt nicht fortgesetzt wurde und somit auch (nach heutigem Wissenstand) keine Fertigung anlief.